Ukraine-General: „Putin merkt, dass wir ihm immer näherkommen“ (2023)

Russland hat laut Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. In einem Interview spricht der ukrainische General Vadym Skibitsky über die Ziele des ukrainischen Militärgeheimdienstes. Alle aktuellen News zum Krieg gegen die Ukraine im Newsticker.

Lukaschenko: Russland hat mit Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen

18.00 Uhr: Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. „Die Verlegung atomarer Kampfstoffe (...) hat schon begonnen“, antwortete Lukaschenko am Donnerstag in einem Webvideo auf die Frage einer Journalistin nach den russischen Nuklearwaffen. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte die Stationierung von Atomwaffen im Nachbarland Ende März angekündigt.

Selenskyj-Berater: Ukrainische Gegenoffensive läuft schon seit Tagen

14.03 Uhr: Die seit langem erwartete ukrainische Gegenoffensive gegen Russlands Truppen hat nach Auskunft des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak begonnen. „Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen“, sagte er in einem Interview des italienischen Fernsehens am Mittwochabend. „Dies ist ein intensiver Krieg entlang einer Grenze von 1500 Kilometern. Unsere Aktionen haben bereits begonnen“, ergänzte Podoljak, ein Berater von Präsident WolodymyrSelenskyj, laut italienischer Übersetzung.

Zugleich bestritt er, dass Kiew an den Angriffen in der russischen Region Belgorod beteiligt sei. Russland und Kremlchef Wladimir Putin seien nicht mal in der Lage, ihr eigenes Territorium zu verteidigen, bemerkte Podolyak. Er meinte weiter: „Das, was in der Grenzregion passiert, ist ein Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen.“

Der Berater sagte generell, dass die Ukraine russisches Gebiet nicht attackieren wolle. An die italienische Journalistin gerichtet sagte er:"Wir benutzen die Waffen, die ihr uns gegeben habt, um russische Stellungen in den von Moskau besetzten Gebieten zu zerstören, Donbass und Krim eingeschlossen." Falls F16-Kampfflugzeuge geliefert würden, könnte „endlich“ der Luftraum geschlossen werden, sagte Podolyak.

Wagner-Chef meldet Beginn des Abzugs aus Bachmut – Kiew bestätigt

14.00 Uhr: Die russische PrivatarmeeWagnerhat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin mit dem Abzug der eigenen Truppen aus der eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut begonnen. Bis zum 1. Juni solle die Stadt komplett den regulären russischen Streitkräften zur Kontrolle überlassen werden, sagte Prigoschin in einem am Donnerstag veröffentlichten Video. DieWagner-Truppen würden sich zur Erholung und Vorbereitung auf die nächsten Einsätze in ihre Lager zurückziehen. Nach einer Pause seien sie für neue Gefechtsaufgaben bereit, sagte Prigoschin. Die ukrainische Seite bestätigte, dass es einen Truppenaustausch des Feindes um Bachmut gebe.

Nach Darstellung Prigoschins sollen zwei erfahreneWagner-Kämpfer zur Unterstützung der russischen Armee in Bachmut bleiben. DerWagner-Chef und das russische Verteidigungsministerium hatten am Wochenende die komplette Einnahme der Stadt im Gebiet Donezk, die einmal 70.000 Einwohner hatte, verkündet. Prigoschin avisierte dabei auch den Rückzug ab 25.Mai. Die Ukraine wies zurück, dass die seit Monaten umkämpfte Stadt komplett unter russischer Kontrolle sei.

Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar sagte am Donnerstag, dieWagner-Truppen in den Vororten von Bachmut würden durch reguläre russische Soldaten ersetzt. Prigoschins Kämpfer seien aber noch in der Stadt selbst. Die ukrainischen Streitkräfte selbst würden derzeit die Vororte im Südwesten von Bachmut kontrollieren, sagte Maljar. Der Feind versuche, den Vormarsch der Kiewer Truppen an den Flanken durch Artilleriefeuer zu stoppen. Zudem zögen die Russen zusätzliche Kräfte zusammen, um ihre Flanken zu sichern, sagte sie.

Nach Darstellung Maljars wurden auch Vorstöße der russischen Truppen in verschiedenen Richtungen zurückgeschlagen und verhindert. Die Aktionen der Russen hätten keine Erfolge, meinte sie. Insgesamt bleibe der Osten des Landes das „Epizentrum“ der russischen Angriffe.

Russen-Aktivisten manipulieren Navigationsdaten, um 65 lange Schiff-Schlange zu suggerieren

10.18 Uhr: Unterstützer Russlands im Krieg gegen die Ukraine haben laut britischen Geheimdienstexperten maritime Navigationsdaten für Propagandazwecke manipuliert. Das lege eine Analyse des Unternehmens Geollect nahe, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag. Demnach wurden Signale an das Automatic Identification System (AIS) übermittelt, die den Eindruck erweckten, im Schwarzen Meer habe sich eine 65 Kilometer lange Formation von Wasserfahrzeugen in Form des Buchstabens Z gebildet. Der Buchstabe wird vom russischen Militär und Unterstützern als Propagandasymbol verwendet.

Dass es sich nicht um echte Daten handelte, sei unter anderem dadurch zu erkennen, dass sie nahelegten, die Schiffe seien mit einer Geschwindigkeit von bis zu 102 Knoten (188 Kilometer pro Stunde) unterwegs gewesen, hieß es in der Mitteilung der Briten. Hinter der Aktion seien vermutlich pro-russische Aktivisten, die vor der erwarteten Gegenoffensive der ukrainischen Armee die russische Moral heben wollten.

Die britischen Experten warnten, die Manipulation von AIS-Daten erhöhe die Gefahr maritimer Unfälle. Schiffe und Boote geben damit üblicherweise ihren Standort weiter, um Zusammenstöße zu verhindern. Die russische Schwarzmeerflotte sei weiterhin verwundbar, hieß es weiter. So habe es vermutlich am 24. Mai einen Angriff auf ein russisches Spionageschiff gegeben.

Ukraine-General: „Putin merkt, das wir ihm immer näherkommen“

08.50 Uhr: In einem Interview mit der italienischen Zeitung „La Republicca“ hat General Vadym Skibitsky, Nummer zwei im Militärgeheimdienst der Ukraine, über geheime Einsätze gesprochen. Dabei sprach er auch über das Ziel, Wladimir Putin zu töten.

„Er merkt, dass wir ihm immer näherkommen“, so Skibitsky. „Vielleicht hat er aber auch Angst, von seinen eigenen Leuten getötet zu werden.“ Laut des Generals steht Russlands Präsident ganz oben auf der Liste der Ziele, „denn er koordiniert und entscheidet, was passiert“.

Das einzige Ziel ist Putin indes nicht. Auch Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin sei ein wichtiges Ziel. „Wir versuchen, ihn zu töten.“ Laut Skibitsky werde sich aber jeder für seine Taten verantworten müssen. „GeneralstabschefWaleri Gerassimowund VerteidigungsministerSergej Schoiguhaben den Angriff geplant und können jetzt nicht mehr zurück.“ Auch der zuletzt wenig präsente Tschetschene Ramsan Kadyrow, Sergei Surowikin, ehemaliger Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine und weitere russische Kommandeure befinden sich demnach im Visier der Ukrainer.

Wagner-Boss warnt vor Niederlage Russlands im Ukraine-Krieg

13.13 Uhr: Der Chef der russischen PrivatarmeeWagner, Jewgeni Prigoschin, hat seine Kritik an der Kriegsführung gegen die Ukraine bekräftigt und vor einer Niederlage gewarnt. „Wir müssen uns auf einen sehr schweren Krieg vorbereiten“, sagte er dem kremlnahen Polittechnologen Konstantin Dolgow, der ein Video von dem Interview mit Prigoschin in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichte.

Damit Russland nicht verliere, müsse es den Kriegszustand ausrufen und die Wirtschaft auf die Produktion von Munition umstellen, sagte Prigoschin. „Wir sollten neue Mobilmachungen einleiten“, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Alle sollten nur für den Krieg arbeiten.

Prigoschin erinnerte einmal mehr an die zahlreichen Niederlagen der russischen Streitkräfte, die sich vor Kiew und in Cherson in die „Hose gemacht“ hätten und dann abgehauen seien. Der 61-Jährige meinte auch, dass nicht er die „militärische Spezialoperation“ begonnen habe, sondern andere. Putin hatte den Krieg am 24. Februar 2022 angeordnet. Zugleich sagte Prigoschin, dass der nun eben einmal begonnene Kampf auch zu Ende gebracht werden müsse.

Erneut äußerte sich Prigoschin auch zu dem vom Kreml genannten Kriegsziel einer „Entmilitarisierung“ der Ukraine. Die Ukraine habe heute viel mehr und schwerere Waffen und mehr kämpfendes Personal als vor dem Krieg. Russland habe das Land in Wahrheit „militarisiert“. Prigoschin lobte die ukrainische Armee sogar als eine der besten der Welt. „Sie verfügen über ein hohes Maß an Organisation, ein hohes Ausbildungsniveau, ein hohes Maß an geheimdienstlicher Aufklärung, sie haben verschiedene Waffen. Sie arbeiten mit allen Systemen – sowjetischen oder von der Nato – gleichermaßen erfolgreich.“

Dagegen kritisierte er erneut das russische Verteidigungsministerium, das derWagner-Armee weder ausreichend Munition noch angefordertes Personal bereitstelle. Prigoschin meinte, dass der gesamte Donbass heute schon erobert sein könnte, wenn er die 200.000 angeforderten Soldaten als Verstärkung bekommen hätte.Wagnerhabe heute 6000 Männer, die eine Kompanie führen könnten. Sie könnten demnach eine Armee von 600.000 Soldaten steuern.

Doch gebe es in der Militärführung Ängste, dieWagner-Truppen könnten sich gegen den russischen Machtapparat wenden und am Ende in Moskau einmarschieren, sagte er. Die eigenen Verluste bei der Schlacht um die Stadt Bachmut im Gebiet Donezk gab derWagner-Chef nun erstmals mit 20.000getöteten Soldaten an, davon die Hälfte Rekrutierte aus Gefängnissen. Experten gehen von höheren Todeszahlen aus.

Rauch über Krim-Brücke - Russland schließt sie wegen angeblicher Übung

12.12 Uhr: Die strategisch wichtige Krim-Brücke ist nach Angaben des russischen Statthalters auf der von Russland annektierten Halbinsel für mehrere Stunden geschlossen worden. Grund seien „laufende Übungen in dem Gebiet“, erklärte Sergej Axjonow auf Telegram. Die Brücke verbindet das russische Festland mit der Krim.

Videos in den sozialen Medien zeigen, wie über der Brücke Rauch aufsteigt. Nach Angaben von Kerch.FM war die Rauchsäule von verschiedenen Teilen der Stadt aus sichtbar. Bewohner der Halbinsel hätten sich vor dem Rauch erschreckt.

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Author: Arline Emard IV

Last Updated: 14/05/2023

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